Hieroglyphen



Der Stein von Rossetta - Anfang der Ägyptologie

Stein von RosettaDer Fund des Rossettastein, oder Stein von Rossetta, bedeutete einen Meilenstein für die Ägyptologie. Dieser Stein wurde 1799 bei Rosetta im Niltal vom dem französischen Offizier Pierre Francois Xavier Bouchard (1772-1832) im Gefolge Napoleons gefunden. Die Vorderseite des Steins zeigt drei verschiede Schriften: ägyptische Hieroglyphen, demotisch und griechisch. Da das Griechische und Demotische bekannt war, erkannte man schnell, dass in beiden Sprachen derselbe Text stand. So wurde vermutet, dass auch der in Hieroglyphen geschriebene Text den gleichen Inhalt haben müsste. Die Suche nach Hinweisen zur Entschlüsselung der Hieroglyphen konnte beginnen.
 

Jean Francois ChampollionEin Name, der immer in diesem Zusammenhang fällt, ist Jean Francois Champollion. Ihm gelang es 1822, die Hieroglyphen zu entschlüsseln. Sein Ansatz waren die Kartuschen, die wie ovale Ringe aussehen. Er überlegte sich, daß nur die im griechischen Text erwähnten Königsnamen Ptolemaios und Kleopatra so bedeutungsvoll sein können, dass sie eine solche Hervorhebung verdient hätten. Dies setzte allerdings voraus, dass es sich nicht wie bisher angenommen bei den Hieroglyphen um eine Art Bilderschrift handelt, sondern dass einzelne Zeichen auch für Buchstaben stehen können.

Champollion stieß beim Vergleich der beiden Kartuschen tatsächlich auf eine Gemeinsamkeit, nämlich auf die Zeichen für die Konsonanten p, t und l, die in beiden Namen vorkommen. Der Schlüssel zur Entzifferung war somit gefunden. Bei weiteren Forschungen am Tempel von Abu Simbel stieß er auf eine Kartusche, die noch nicht entschlüsselt war. Er ging davon aus, dass es sich auch hierbei um einen Königsnamen handelt. Durch Vergleiche mit den Kartuschen Kleopatras und Ptolemais konnte er diese neue Kartusche als die des Ramses entziffern.

Von diesem Tag an war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die restlichen Hieroglyphen entziffert werden konnten. Heute kennt man ca. 6000 verschiedene Zeichen, von denen allerdings immer nur ca. 700 während einer Epoche benutzt wurden, davon 250 häufig.
 

Grundlagen der Hieroglyphenschrift

Eine Besonderheit der altägyptischen Schrift ist die Anordnung der Zeichen. Hier zählt nur eins: es muss schön aussehen. Auch die Schriftrichtung kann variieren, ja nachdem, wie sie am besten aussieht. Zu erkennen ist die Schriftrichtung am einfachsten an den Tier- und Menschengestalten, die immer an den Anfang der Zeile blicken. Die Ägypter waren stets bemüht, die Zeichen so anzuordnen, dass sich gleichmäßige Quadrate ergeben und keine unschönen Lücken zwischen den Zeichen entstehen. Damit dies möglich war, konnte die Größe der einzelnen Zeichen verändert werden.

Auch wenn es so scheint - die hieroglyphische Schrift ist nicht nur Genies vorbehalten, sie ist für jedermann erlernbar. Zunächst muss man hierfür das „Alphabet“ auswendig lernen, das aus 24 Zeichen besteht. Hier sei noch erwähnt, daß die Ägypter keine Vokale geschrieben haben, sondern nur die Konsonanten benutzt haben.


 

Wer Interesse daran hat, diese Schrift zu lernen, dem empfehle ich die Seite www.hieroglyphen.de